Gerade in den ländlichen Gebieten ist die Versorgung von kinderreichen Familien nicht immer gewährleistet. So sind viele Kinder gezwungen, schon im Alter von 6 bis 8 Jahren die elterliche Hütte zu verlassen, um sich in den Städten auf eigene Faust durch zu schlagen.
Diesen Kindern zu helfen, war Brunos Traum. Als er Iris Reinemann davon erzählte, ließ sie sich nicht lange bitten. „Dann haben wir beide jetzt einen gemeinsamen Traum,“ war ihre Antwort.

In erster Linie geht es dabei um die Vermittlung von Lehrstellen. So wird zum Beispiel versucht, die Kinder in Schreiner-, Schlosser- oder KFZ-Werkstätten unter zu bringen. Dabei bekommen sie als Starthilfe die Arbeitskleidung und ein paar Schuhe gestellt. Der Lehrherr sorgt in der Regel für einen Schlafplatz.
Ergänzt wird die Maßnahme durch einen eintägigen Schulbesuch und einer proteinhaltigen Mahlzeit pro Woche. Begleitend soll nun auch die medizinische Versorgung verstärkt werden. Neben einer ersten Impfung sollen weitere Medikamente gegen Malaria und Würmer zur Verfügung stehen.
Sozialarbeiter Bernhard fährt regelmäßig mit seinem Fahrrad von Ort zu Ort, und kümmert sich um die Kinder. Neben der Schule und der Arbeit sollen sie auch lernen, Eigenverantwortung zu über-nehmen, indem sie zum Beispiel sich und ihre Kleidung regelmäßig waschen und in Ordnung halten.

Seit 4 Jahren betreut das Projekt 25 Jungen. Mit goßer Freude konnte Frau Reinemann bei ihrem letzten Besuch feststellen, dass mittlerweile auch drei Mädchen den Weg hierhin gefunden haben. Für afrikanische Verhältnisse ein echter Fortschritt.
Eine von ihnen hat auch schon eine feste Vorstellung von ihrer Zukunft. Sie möchte Frisörin werden. Um diese Mädchen kümmert sich Hubertine an ihren arbeitsfreien Wochenenden.

Und noch einen weitern Fortschritt kann man beobachten. Neben der Amtssprache Französich werden in Benin mindestens noch 90 weitere Dialekte gesprochen. Eine Verständigung ist also mitunter sehr mühsam.
Da aber die Kinder in der Schule französich lernen, können sie auf ihrer Lehrstelle durchaus mit der „vornehmeren“ Kundschaft kommunizieren. Sehr zur Freude der Lehrherren, welche nun ihrerseits überlegen, ob sie nicht auch noch einmal die Schulbank drücken sollen.