Gbessoumé ist ein kleines Örtchen am größten Fluss Benins, dem Ouémé. Also eigentlich Wasser im Überfluss.

Aber leider liegen hier Segen und Fluch sehr dicht beieinander. Mit dem Wasser kommen auch jede Menge Schmutz und Krankheiten, so dass dessen Genuss im besten Fall nur Übelkeit, im schlimmsten Fall sogar den Tod nach sich ziehen kann. Um nun an trinkbares Wasser heran zu kommen, war also ein Brunnen erforderlich. Da aber das Flusswasser in den oberen Schichten durchdrückt, konnte nicht, wie sonst üblich, einfach nur ein Schacht gegraben werden. Es war außerdem nötig, Röhren ein zu bringen, um an die tiefer gelegenen Schichten zu gelangen.

Als Iris Reinemann auf ihrer Reise 2002 von diesem Dilemma erfuhr, entschloss sie spontan, diesen Brunnenbau zu finanzieren.

Im Jahre 2006 konnte sie den Erfolg feiern. Und dabei ist feiern wörtlich zu verstehen. Die Dorfgemeinschaft hatte ein Fest organisiert, mit Ansprachen, Gedichten, Tanz und allem was dazugehört. „Wenn ich wiederkomme, werde ich aus euerem Brunnen trinken,“ hatte Iris bei ihrer ersten Reise versprochen. Dieses Versprechen hat sie, sehr zur Freude der Menschen dort, gehalten.

Dabei gewinnt ein Dorf allein durch das Vorhandensein von Trinkwasser immens an Bedeutung. Zwar existierte hier schon länger eine „neue“ Schule, nun aber soll eine größere „höhere“ Schule gebaut werden. Dieses Vorhaben scheint aber sowohl finanziell, als auch politisch noch nicht ganz in trockenen Tüchern zu sein. So hofft man auch hier auf eine bessere Zukunft.